Wenn es im Sommer zu heiß ist oder im Winter zu kalt, wenn die Sonne faucht oder der Regen prasselt, dann sind sie wohl die beste Unternehmung auf Mallorca: eine Besichtigung der Tropfsteinhöhlen. Auf den balearischen Inseln gibt es davon über 4.500! Die meisten davon erreichen Sie zwar nur per Tauchgang, einige eignen sich aber auch für einen Familienausflug. Welche das sind, wo sich die bekanntesten befinden, wie teuer der Eintritt ist und wann die Höhlen geöffnet haben - die Infos gibt’s hier!*
Cuevas de Campanet
Die Coves de Campanet gehören zu den schönsten, aber auch unbekanntesten Tropfsteinhöhlen auf Mallorca. Sie befinden sich am Berg Sant Miquel - in der Gebirgskette Sierra de Tramuntana. Wie auch die anderen Höhlen sind sie durch die Veränderung des Meeresspiegels entstanden, die vor tausenden von Jahren stattfand. Unglaublich geformte Tropfsteingebilde, kleine unterirdische Seen mit kristallklarem Wasser. Das Bemerkenswerte: Während andere Höhlen auf der Insel meisten mit künstlichem Licht ausgeleuchtet sind, wird diese ausschließlich von natürlichem Licht beleuchtet.
Cuevas de Gènova
Dann beginnt der Abstieg. Auf drei Ebenen führt die Höhle bis zu 36 Meter in die Tiefe. Nach dem rot beleuchtete "Höllenzimmer" gelangt man zum tiefsten Punkt der Höhle. Wie eine kleine Figur reckt sich dort ein Kalksteingebilde aus dem Boden, das wie eine Marienstatue aussieht. Überhaupt hat Diego Revilla zu fast jedem der unzähligen Stalaktiten und Stalagmiten eine bildhafte Erklärung, mal sieht er einen Politiker in den Steingebilden, mal eine knorrige Pflanze, mal die Sagrada Familia.
Etwa 30 Minuten dauert die Tour durch die Gènova-Höhle - also auch für Kinder ohne Quengeleien gut zu überstehen.
Cuevas de Artà
Das Mammut, der Geist, der Tintenfisch, das umgedrehte Schaf oder die Orgel, wie Fabian erzählt. Fabian ist der Höhlenführer. Besonders angenehme ist, dass er nur in kleinen Gruppen durch die Cuevas führt, mit viel Platz und Zeit. In der Nebensaison sind es manchmal weniger als zehn, die Fabian mit nach unten nimmt.




Vom Eingang der Höhle bis man wieder auf dem Parkplatz vor der Höhle ankommt, sind es 425 Stufen - aber die schafft man ganz entspannt, denn die Führung geht ungefähr eine Dreiviertelstunde - je nach Gruppe in Spanisch, Französisch, Englisch und Deutsch.
Cuevas dels Harms
Die rund zehn Millionen Jahre alten Stalagmiten und Stalaktiten werden hier auf jeden gut in Szene gesetzt. Die Show ist stellenweise vielleicht etwas kitschig, aber trotzdem spannend und informativ.
Der komplette Höhlen-Spaziergang dauert ca. anderthalb Stunden - Sie werden durch alle drei Höhlen geführt und besichtigen auch den unterirdischen See.
Cuevas del Drach
Im 14. Jahrhundert wurden Soldaten beauftragt, die Schätze zu suchen und so begann die Höhlenforschung. 1935 konnten die ersten Besucher über gesicherte Wege das Innere besichtigen. Es wurde ein Eingang, Wege und Treppen angelegt und ein Beleuchtungssystem installiert, das die Tropfsteine wunderschön zur Geltung bringt.




1.700 Meter ist der Weg durch die Gänge der Höhlen lang, die teilweise bis zu 25 Metern unter der Erde liegen. Die Bilder, die sich einem in der Drachenhöhle offenbaren, sind schwer mit Worten zu beschreiben. Von der Decke hängen Stalaktiten, die ein bizarres Bild formen. Die Formationen sind erstaunlich und durch die Beleuchtung wirkt es manchmal wie in einer verwunschenen Welt. Außerdem verfügt die Höhle über einen der größten unterirdischen Seen der Welt, den Martelsee. Dort angekommen, gibt es ein etwa zehn minütiges Klassik-Konzert. Anschließend kann man den unterirdischen See entweder mit einem Boot oder über eine Brücke überqueren. Übrigens herrscht in den Höhlen durchgängig eine Temperatur von 21 Grad und die Luftfeuchtigkeit liegt bei 80%. Gerade im August ein herrlich kühler und frischer Ausflug.
*Öffnungszeiten und Eintrittspreise der Freizeiteinrichtungen auf Mallorca können sich aufgrund der Corona-Pandemie spontan ändern. Daher sind diese Angaben ohne Gewähr. Wer ein Restaurant, einen Club oder eine andere Freizeiteinrichtung besuchen möchte, fragt am besten direkt vor Ort nach, ob und in welchem Umfang geöffnet ist.