Letztes Jahr im Juli hat das Kabinenpersonal von Ryanair in Spanien, Portugal, Italien und Belgien mehrere Tage lang die Arbeit niedergelegt. Auf den Balearen waren von den Streiks mehr als 20.000 Reisende betroffen.
Einige von ihnen reichten daraufhin Klage ein, sie bekamen jetzt Recht. Ein Gericht auf den Balearen hat die Billigairline zu Entschädigungszahlungen verurteilt. Eine dreiköpfige Familie aus Nürnberg zum Beispiel hat knapp 1.000 Euro zugesprochen bekommen.
Grund ist nicht der Streik generell, sondern, so das Gericht, dass Ryanair den von der Zentralregierung verordneten Mindestdienst nicht eingehalten hat.
Normalerweise haben Kunden - dank der EU-Fluggastrechte bei Verspätungen von mehr als drei Stunden oder Annullierungen - Anspruch auf eine Entschädigungszahlung von bis zu 600 Euro. Allerdings besteht kein Anspruch, wenn ein außergewöhnlicher Umstand für die Probleme verantwortlich ist, dazu zählen neben Wetter und Terrorangriffen auch Streiks. In diesen Fällen müssen die Airlines den Kunden also normalerweise nichts zahlen.