Im Fall Cursach hat die Nationalpolizei auf Mallorca gestern Verlagshäuser auf der Insel aufgesucht, um Handys, Computer und Unterlagen von Journalisten zu konfiszieren. Die Beamten beschlagnahmten das Mobiltelefon eines Gerichtsreporters der Tageszeitung „Diario de Mallorca“, allerdings weigerte sich die Redaktion, weitere Unterlagen und PCs herauszugeben. Außerdem suchte die Polizei die Nachrichtenagentur „Europa Press“ auf und nahm dort das Handy einer Redakteurin sowie zwei Computer mit. Die Anweisung, die Dinge zu konfiszieren, so die Beamten, kam vom Gericht in Palma, das für den Fall Cursach zuständig ist. Grund für war, dass angeblich vertraute Unterlagen veröffentlicht wurden. Nach der Aktion meldeten sich die balearische Journalisten-Gewerkschaft und der Journalisten-Verband zu Wort, sie verurteilen die Beschlagnahmungen als Angriff auf die Pressefreiheit. Und Balearenpräsidentin Francina Armengol postete auf Twitter, dass die Meinungsfreiheit ein wichtiger Grundstein unserer Gesellschaft sei. In dem Fall geht es um den Unternehmer Bartolomé Cursach, dem unter anderem vorgeworfen wird, jahrelang Polizisten und Politiker bestochen zu haben, um bevorzugt behandelt zu werden.
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