Zuverlässigere Wetterprognosen - das fordert die Balearenregierung. Die Verantwortlichen haben diesbezüglich bereits ein Treffen mit dem spanischen Umweltministerium anberaumt, wie Catalina Cladera, die balearische Ministerin für öffentliche Verwaltung gestern Abend vor dem Parlament in Palma erklärt hat.
Das Problem sind die langen Kommunikationswege. Zur Erklärung: Mallorcas Meteorologen geben ihre Infos nach Katalonien, dort werden die Wetterwarnstufen festgelegt. Bevor diese dann veröffentlicht werden, muss das Wetteramt in Madrid zustimmen.
Cladera leitete in der Nacht der Katastrophe von Sant Llorenç den Einsatz. Sie kritisiert, dass das Wetteramt Aemet die Warnstufe in Mallorcas Osten viel zu spät erhöht hat. Fünf Minuten nachdem Alarmstufe rot ausgerufen worden war, gab es bereits die ersten Toten. Und zu dem Zeitpunkt waren die Einsatzkräfte schon alarmiert. Dadurch dass es keine rechtzeitige Warnung gab, so Cladera weiter, war es nicht möglich, vorausschauend zu handeln.
Die Balearenregierung will nun eine Notfallbehörde ins Leben rufen, die, unabhängig vom spanischen Wetterdienst, Warnstufen herausgeben kann.