Die Unternehmerin, der vorgeworfen wird, vor Hotels auf Mallorca Urlauber abgefangen zu haben, um sie zum Versicherungsbetrug anzustiften, musste jetzt erstmals vor Gericht aussagen. Sie soll vor allem britische Touristen dazu angehalten haben, Durchfall-Erkrankungen vorzutäuschen, die durch angeblich schlechtes Hotelessen verursacht wurden.
Die Beschuldigte stritt vor Gericht alle Vorwürfe ab. Sie und ihre Mitarbeiter hätten in den Jahren 2016 und 2017 lediglich Namen, Adressen und Telefonnummern von britischen Touristen gesammelt, um sie an Marketingfirmen zu verkaufen. Was mit diesen Daten geschehen ist, konnte die Unternehmerin vor Gericht nicht erklären.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die gesammelten Informationen eingeholt wurden, um die Urlauber zum Versicherungsbetrug anzustiften.
Allein im letzten Jahr identifizierte die Polizei auf Mallorca über 800 britische Urlauber, die nach ihrem Urlaub auf der Insel eine angebliche Durchfallerkrankung bei ihrem jeweiligen Reiseveranstalter angezeigt hatten. Als einziger Beleg dafür reichte eine Medikamenten-Quittung aus dem Urlaubsland. Die Touristen erreichten so, dass ihnen ein Teil des Reisepreises rückerstattet wurde.